Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

2001 startete die F.A.Z. ihre bundesweite Sonntagszeitung, deren Regionalausgabe ich schon in den 90er–Jahren produziert hatte. Ich verbrachte also wieder einige Monate in Frankfurt/Main, um mit meinen alten Freunden Marianne Hartz und Benjamin Boch die Entwicklung des Designs zu begleiten.

Ich war dabei als Koordinator zwischen dem Büro von Lukas Kircher und der Redaktion tätig, entwarf das Logo der Zeitung und baute den Kontakt zu den Illustrator:innen auf, die für die Kolumnenköpfe und Portraits sorgen sollten.

Danach war ich ein Jahr lang Art Director für das Feuilleton und den Reiseteil der Sonntagszeitung sowie die Berliner Seiten, die regionale Feuilleton-Beilage der F.A.Z., die zur stilbildenden Publikation der wiedervereinigten Hauptstadt wurde.

Die vielen ausgedehnten Redaktionssitzungen mit Claudius Seidl, Florian Illies, Niklas Maak, Peter Richter, Stefan Niggemeier, Barbara Liepert, Johanna Adorjan, Nils Minkmar und Volker Weidermann waren immer sehr anregend, wenn auch nicht unbedingt zielführend für eine adäquate Umsetzung des Inhalts.

Der Anspruch war ja, das führende Medium der Feuilletondebatten am Wochenanfang zu werden. Den Ausschlag für die letztgültige Gestaltung, an der während der Woche fleißig gearbeitet wurde, war dann oft das Wort des Herausgebers Frank Schirrmacher, der am Samstag, dem letzten Produktionstag, die Entscheidungen traf.

Viele Specials wurden von langer Hand geplant, manchmal musste es aber auch ganz schnell gehen wie z.B. bei dem Amoklauf in Erfurt: die Illustrationen zum Aufmacher habe ich aus Bildschirmaufnahmen des inkriminierten Egoshooter-Spiels gefertigt und aktuell ins Blatt gestellt. Am Sonntag sah ich mir dann etwas erschöpft das Druckergebnis im Bett an …

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